“Als Jesus mit den Emmausjüngern bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift eröffnete? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden!” (Lk 24,28-34)
Liebe Schwestern und Brüder!
Wenn man sich in diesen Tagen unterhält, dann fällt oft der Satz: “Irgendwie ist alles unwirklich”. Ja tatsächlich, was wir im Moment erleben, die Coronakrise und ihre Auswirkungen für uns, das erscheint uns tatsächlich “unwirklich”. Vielen macht die Zukunft Angst. Die Kontaktsperre ist für Familien und besonders für ältere Menschen eine große Belastung. Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenheimen, sowie die Verantwortlichen dort stehen unter großem Druck. Finanziell ist so macher wegen Kurzarbeit oder weil er ein Geschäft betreibt an seine Grenzen gekommen. Irgendwie ist alles unwirklich.
“Unwirklich” ist in gewisser Weise auch im Moment unser kirchliches Leben. Wir können nicht in unseren Kirchen zusammenkommen und Gottesdienst miteinander feiern. Die Erstkommunionen fallen aus, eine Pastoral ohne die Möglichkeit des direktes Kontaktes bleibt schwierig. Auch im kirchlichen Leben ist derzeit vieles unwirklich.
In diesem Zusammenhang ist mir der Satz aus dem Lukasevangelium in den Sinn gekommen: “Der Herr ist wirklich auferstanden.” Sonst war es diese Botschaft, die so manchem unwirklich erschien. Aber es ist wirklich passiert, es ist wahr. Die Jüngerinnen und Jünger geben Zeugnis davon. Christus ist von den Toten erstanden. Der Tod hat nicht das letzte Wort, sondern das Leben, weil unser Gott ein Gott des Lebens ist. Gerade in diesem Jahr ist für mich diese Botschaft so tröstlich, weil ich so viel an Kraft und Hoffnung aus ihr gewinnen kann: Letztlich siegt das Leben.
So wünsche ich Ihnen von Herzen ein frohes und gesegnetes Osterfest. Ich wünsche Ihnen, dass die frohe Botschaft von Ostern Ihnen viel Kraft und Hoffnung gibt. Ich wünsche Ihnen, dass das Licht der Osternacht in Ihrem Alltag und in Ihrem Herzen immer wieder neu aufscheint. Wir dürfen uns bewusst sein: Unser Glaube ist ein wunderbares Geschenk: Der Herr ist wirklich auferstanden. Nicht der Tod, sondern das Leben siegt.