An Karfreitag fand um 15:00 Uhr in der Ritterkapelle die Feier vom Leiden und Sterben Christi statt. Höhepunkt des Gottesdienstes bildete für die zahlreichen Gläubigen die Kreuzverehrung. In seiner Predigt fragte Pfarrer Stephan Eschenbacher, inwiefern das Kreuz als Marterwerkzeug überhaupt verehrungswürdig sei. Er betonte, dass uns durch die Enthüllung und Aufstellung des Kreuzes an Karfreitag zunächst bewusst gemacht würde, dass wir von vielen Kreuzen umgeben sind: das Kreuz des Terrors, der Hungersnot, der Umweltverschmutzung, der Zerstrittenheit, der Krankheit, des Todes und viele Kreuze mehr. “Sind wir uns dieser Kreuze bewusst? Stellen wir uns diesen Kreuzen oder schauen wir weg und kochen unser eigenes Süppchen?”, fragte Pfarrer Eschenbacher und führte dann weiter aus, dass nicht das Kreuz an sich verehrungswürdig sei, sondern der, der am Kreuz hängt: Jesus Christus. Er hat nämlich die Kreuze dieser Welt überwunden. Er hat uns gelehrt, Gerechtigkeit zu üben, wodurch niemand mehr hungern müsste, er hat uns aufgetragen, barmherzig zu sein, seine Feinde zu lieben, was den Terror und Hass besiegen würde. Er hat uns gegen so manche Streitigkeiten und Boshafigkeiten untereinander ans Herz gelegt, immer wieder zu verzeihen. So hat uns Jesus gezeigt, wie wir die Kreuze der Menschheit überwinden können. Er hat aber auch das größte Kreuz des Menschen besiegt, nämlich den Tod. Dies ist die große Hoffnung, aus der die Christen leben dürfen. In diesem Sinn ist das Kreuz tatsächlich verehrungswürdig. In den anschließenden Fürbitten wurden vor dem aufgestellten Kreuz Bitten und Anliegen aus dem Fürbittbuch der Ritterkapelle vorgetragen. Danach konnten die Gläubigen nach vorne gehen und vor dem Kreuz eine Kerze in ihren Anliegen entzünden. Am Ende des Gottesdienstes wurde zum Verlesen der Grablege Jesu aus dem Evangelium das Heilige Grab in der Ritterkapelle enthüllt. Es ist noch bis Samstag um 16:00 Uhr zu sehen.