Ein Artikel von Gerold Snater
Bis auf den letzten Platz war am Samstagabend die St. Josefskirche in Königsberg besetzt, denn viele Mitglieder besonders der katholischen Pfarrgemeinde St. Josef Königsberg und St. Johannes Unterhohenried, in denen Markus Fastenmeier vor allem wirkte, wollten bei seinem Abschied dabei sein. Es waren aber auch viele Gläubige aus anderen Kirchengemeinden und zahlreiche evangelische Christen anwesend. Der zahlreiche Besuch war auch ein Zeichen für das Ansehen und seine Beliebtheit, die der Gemeindereferent in den zehn Jahren seines Wirkens bei den Christen beider Konfessionen gewinnen konnte.
Die Ökumene war in Königsberg zusammen mit Pfarrer Peter Hohlweg ein wichtiger Baustein seines Wirkens. Darauf ging der evangelische Geistliche auch in einem Grußwort am Ende des Gottesdienstes besonders ein: “Nicht allein die katholische Gemeinde hier und andernorts, sondern auch die evangelischen Christen und so viele andere sind dir zu großem Dank verpflichtet. Besonders bin ich es und ich möchte es in dieser Stunde zum Ausdruck bringen. Ich durfte von dir sehr viel lernen, was es heißt katholisch zu sein und entdecke doch dabei so viele Gemeinsamkeiten über die Konfessionsgrenzen hinweg.”
Dass Markus Fastenmeier auch der evangelischen Seite viel bedeutet, zeigte sich darin, dass die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes durch Pastoralreferent und Kantor Johannes Eirich an der Orgel, der Mini-Band St. Josef, dem ökumenischen Kirchenchor und auch vom evangelischen Posaunenchor Königsberg unter der Leitung von Wolfgang Fischer erbracht wurde. Diesen, seinen letzten Gottesdienst in Königsberg, wollte Markus Fastenmeier als einen ganz gewöhnlichen Gottesdienst feiern, so dass die Texte des Sonntags Grundlage der Liturgie waren. Bezugnehmend auf die Lesung, die bei Sodom und Gomorra spielte, fügte Markus Fastenmeier in seiner Begrüßung hintergründig an, dass er doch hoffentlich kein “Sodom und Gomorra” hinterlassen habe. Das Gegenteil sei der Fall gewesen. Das wurde ihm von allen Rednern in ihren kurzen Abschiedsworten bestätigt. Alle lassen sie Markus Fastenmeier nur ungern ziehen.
Die Pfarreiengemeinschaftsvorsitzende Frau Elisabeth Graßer dankte ihm für seine stetige Freundlichkeit und überreichte ihm eine Ikone und ein Herz mit dem Hinweis: “In der Ruhe liegt die Kraft.” Lothar Pütz vom Pfarrgemeinderat St. Josef Königsberg unterstrich die großen Verdienste von Fastenmeier für die Ökumene in der Regiomontanusstadt. Michael Bock vom Pfarrgemeinderat Unterhohenried konnte Fastenmeier beruhigen, dass er in keinster Weise ein “Sodom und Gomorra” angerichtet habe: “Danke für die Zeit, die du bei uns verbracht hast und den liebevollen Umgang, besonders mit den Kindern!”
Worte des Dankes gab es auch von Pfarrer Stephan Eschenbacher: “In all deinen Tätigkeitsbereichen habe ich dich immer sehr strukturiert und kompetent erlebt. Es ist dir wichtig, bei den Menschen zu sein; es ist dir ein Anliegen, mit ihnen zu feiern, mit ihnen zu trauern, sie zu ermutigen, und einfach da zu sein, wenn du gebraucht wirst… Ich schätze sehr an dir deine Ruhe und Ausgeglichenheit und deine Loylität… Vergelt’s Gott für alles und vielen, vielen Dank für zehn Jahre enge Weggemeinschaft.”
Nicht spurlos gingen all diese Worte an Markus Fastenmeier vorüber, der sich zum Ende des eindrucksvollen Gottesdienstes bedankte. Zuerst bei seiner Frau Catharina und seinen Kindern für ihr Verständnis und ihren Rückhalt. Beim Pastoralteam für die Geschlossenheit, Unterstützung, Weggemeinschaft, das gemeinsame Ringen um Themen und die wirkliche Erfahrung des Team-Seins. Bei Peter Hohlweg für die Erfahrung, was in der Ökumene geht und den Gemeinden Königsberg und Unterhohenried mit allen Gruppierungen und Räten vor Ort: “Ich gehe mit einem voll gefüllten Rucksack an Gelerntem: mit vielen geschenkten Augenblicken gelebtem Glaubens. Wir haben viel gemeinsam erlebt – Freudvolles und Leidvolles – eben Leben geteilt.”
Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle herzlich zur Begegnung um die Pfarrkirche eingeladen.